Hundeerziehung

Jeder möchte einen gut erzogenen Hund – doch keiner möchte den Weg der Erziehung gehen.

Jeder möchte einen gut erzogenen Hund – doch keiner möchte den Weg der Erziehung gehen.

Erschreckender Weise nehme ich in letzter Zeit immer mehr wahr, wie schwer es Hundehaltern fällt ihren Hunden gegenüber Grenzen zu setzen.

Jeder wünscht sich einen Hund, der ihm bedingungslos folgt, nicht an der Leine zieht und sich auch sonst angemessen benimmt. Doch kaum jemand ist bereit seinem Hund diese Regeln auch beizubringen und sie durchzusetzen. Konflikte werden aktiv vermieden und es wird nach Ausreden gesucht.

Vermehrt werde ich zu Erstgesprächen gebeten, in denen mir erzählt wird, wie toll und lieb der Hund innerhalb der Wohnung ist. Doch schon hier zeigen sich bei einfachen Übungen große Defizite in der Akzeptanz des Hundes gegenüber seines Besitzers. Ein simples Sitz neben dem Hundehalter endet in einer riesen Diskussion, die in den meisten Fällen der Hund für sich gewinnt. Sich als Mensch „Raum“ nehmen und den Hund aktiv von einer für ihn interessanten Situation wegzuschicken ist meist unmöglich.

Das Fatale daran ist die fehlende Einsicht der Hundehalter. Ausreden wie, “der ist überfordert oder diese Übung kennt er nicht“ sind hier an der Tagesordnung. Jede Erklärung des Trainers wird abgewiesen und versucht zu widerlegen.

Wir driften ab in den Versuch einer konfliktfreien Hundeerziehung, die schlichtweg nicht möglich ist. Jede Beziehung zwischen zwei Individuen benötigt Konflikte, um soziales Verhalten zu lernen. Der Konflikt wird meist missverstanden. Er scheint zu spalten, aber er fügt doch zusammen. Ein echtes Wir kann es nur über Konflikte geben.

Wir als Hundeführer sind dafür verantwortlich ein WIR zu schaffen und dafür zu sorgen unseren Hund verantwortungsbewusst gegenüber unserer Umwelt durchs Leben zu führen.